Riechen – Verlockung und Abstoßung

Menschen und Tiere nehmen Gerüche über die Nase wahr. Beim Einatmen der Luft durch die Nase werden ständig Duftstoffe eingeschleust, die von den Riechsystemen aufgenommen und an das Gehirn weitergeleitet werden. Der Sitz des eigentlichen Riechsystems, des sogenannten „olfaktorischen Systems“, sind zwei etwa 4 cm² Schleimhäute im oberen Nasenbereich, die die „Riechzone“ bilden.

Hier liegen Millionen von Duftstoffrezeptoren. Mit diesen werden die Duftstoffe in der Atemluft wahrgenommen, die durch die Nasenlöcher eingesaugt wird, sowie Duftstoffe der Speisen, die beim Zerkauen von Nahrung im Mund entstehen und über eine Verbindung von Mund- und Nasenhöhle zur Nasenschleimhaut aufsteigen. Ein Duft ist eine chemische Substanz, besteht also aus Molekülen.

Damit der Vorgang „Riechen“ vonstatten gehen kann, müssen die Riechzellen die Duftmoleküle in der Luft erkennen und dafür sorgen, dass deren Duftinformationen ins Gehirn gelangen. Das bedeutet: Beim Riechen wird ein chemisches Signal umgewandelt in ein elektrisches Signal. Die Riechzellen sind dabei die Dolmetscher, die beide Sprachen sprechen: Sie beherrschen die chemische Sprache der Duftmoleküle in der Atemluft und übersetzen die Geruchsinformation in die elektrische Sprache des Gehirns. Riechzellen sind also Nervenzellen, denn das Wesen von Nervenzellen ist, dass sie Informationen aus der Umgebung aufnehmen und in elektrische Signale umwandeln.

Vergleicht man das Riechen mit dem „Übersetzen“, so entspricht jeder Riechzelltyp einem Buchstaben im Wörterbuch der Gerüche; um eine Duftnote zu verstehen, müssen viele verschiedene Riechzellen zusammenarbeiten um für den Empfänger ein bekanntes Wort oder eine bekannte Nachricht zu bilden.

Dass der Mensch weniger verschiedene Riechzelltypen hat, als allein Rosenduft an Bestandteilen aufweist, lässt vermuten, dass der Geruchssinn des Menschen sehr beschränkt ist. Ein Hund beispielsweise hat wesentlich mehr verschiedene Riechzelltypen.

Das entsprechende Beet soll durch die Zusammenstellung von „duftenden Pflanzen“ die Vielfalt der aufzunehmenden Gerüche deutlich machen. Viele Gerüche sind uns dabei aus dem Alltagsleben bekannt; aber wussten Sie schon, dass viele Gerüche erst durch das Berühren der Pflanzen frei werden?

Pflanzenliste

32 Monarda fistulosa x tetraploid Wilde Indianernessel
33 Lilium Hybriden Lilie
34 Paeonia Lactif.—Hybr.’Alertie‘ Pfingstrose
35 Lavandula x intermedia ‚Grosso‘ Lavendel
36 Calamintha nepeta ssp.nepeta Bergminze
37 Agastache barberi ‚Firebird‘ Duftnessel
38 Centranthus ruber ‚Coccineus‘ Rote Spornblume
39 Artemisia ludoviciana ‘Valerie Finni Silbriger Wermut
40 Sporobolus heterolepis ‘Cloud’ Tautropfengras
41 Houttuynia cordata ‚Chameleon‘ Eidechsenschwanz
42 Dianthus gratianop.‘Blauigel‘ Pfingst-Nelke
43 Chamaemelum nobile ‚Plena‘ Römische Kamille
44 Nepeta racemosa ‘Odeur Citron´ Katzenminze